Es war ein sehr spezielles Jahr für unsere Mädchen zwischen Lockdown und Normalität, Freiheit und Homeschooling. Und trotzdem, sie haben das ganz gut gemeistert und es gibt doch einiges auch aus der Ferne zu berichten. Es begann am 1. Januar 2021 mit der Geburt eines neuen Erdenbürgers. Sarita unsere 'Headmother' bekam ihr erstes Baby, einen strammen Jungen. Und der ist natürlich sofort gesegnet mit 13 Schwestern und der einzige 'Mann' mit einer Dauerbesucherkarte im Aashita Haus. Die Mädels streiten sich fast darum, ihn durch die Gegend zu tragen und zu bespaßen...
Und auch sonst gab es gute Nachrichten im Januar, Manisha machte 100 Punkte beim Test in Mathe, Bio, Physik und Chemie. Sarita und Simran gewannen zweimal Gold und einmal Silber bei einem Wettbewerb der 'NGO's von Rajasthan als beste Slogan Autoren und Simran außerdem noch als beste Poster Macherin. Neben den Medaillen gab es noch Uhren und T-Shirts, die waren mächtig stolz.
Ende Februar war der Lockdown dann etwas entschärft und die Mädels konnten endlich wieder am Wochenende auf die Farm, besonders für die Reiterinnen unter ihnen ein absolutes Highlight. Und wie man sieht, die haben nichts verlernt...
Dann kam der nächste Lockdown Anfang April, alle Schulen wurden geschlossen, die Kinder waren wieder komplett zuhause. In solchen Zeiten ist es ein großer Vorteil so viele Geschwister zu haben, denn es gibt ja regelmäßig Geburtstage, mindestens einen pro Monat, und die werden immer groß gefeiert.
Der Sommer war ein Mix von Schule auf, Schule zu, Prüfungen online und offline und dann kam im September eine neue offizielle Regelung auf uns zu: Mädchen ab 18 Jahre in NGO's gehen entweder in einen Beruf und quasi auf eigene Füße, oder in eine staatliche Einrichtung. Da musste sehr schnell gehandelt werden und tatsächlich, unsere vier 'Erwachsenen' sind jetzt vier junge Durchstarter in ihrem ersten Job. Anju lernt im Backoffice einer Schule Büroorga, Computersysteme und Strukturen. Pratima und Simran arbeiten in einer Universität, wobei Simran am Empfang im Einsatz ist und Pratima Chefin der Etage der 10 Gästezimmer ist. Und die kleine Reeshma, da waren wir nicht sicher, ob die in der fremden Umgebung ankommt. Die ist nicht nur angekommen, sondern ein kleiner Überflieger am Empfang eines Krankenhauses. Da geht kein Besucher mehr verloren dank ihr. Alle vier genießen den Status: Erwachsen, keine Nanny (Didie) mehr, die kontrolliert, keine 'Kindervorschriften' mehr, eigenes Gehalt! Soviel Freiheit auf einmal - am Wochenende kommen sie dann aber doch zu Besuch ins Aashita Haus, die Schwestern fehlen schon.
Ja, dieses Jahr war eine 'Fernbeziehung', keiner von uns konnte nach Indien einreisen. Es gab daher zahlreiche sonntägliche Zoomcalls, Jetzt hoffen wir alle im Frühjahr wieder persönlich vor Ort zu sein. Denn das 'Heimweh' nach den Kindern ist groß.
Die bereiten sich gerade auf die nächste Feier vor: Happy christmas!!!
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